Kreuzweg

Geschichtliches:

Über die Errichtung des Kreuzweges gibt es keine gesicherten geschichtlichen Nachrichten. Er beginnt hinter den äußersten Häusern der Plankentalstraße und führt auf einem alten Weg hinaus zur Plankental-Kapelle.

Beim Bau der großen Umgehungsstraße 2008 mussten ein paar Stationen umgesetzt werden und der Weg durch eine Brücke über ebendiese wieder verbunden werden.

Spiritueller
Impuls

Wir gehen hier nicht Station für Station durch, das würde die Intention unseres gesamten Weges mit seinen vielen Zielpunkten überfordern. Hier sei nur beispielhaft die Betrachtung der ersten Kreuzwegstation wiedergegeben, damit Sie sich einen Eindruck machen können von der geistlichen Aufarbeitung der Passion Jesu für unser christliches Leben:

Lektor: Jesus steht vor Gericht. Die ihn anklagen sind Lügner. Der Richter ist ein charakterloser Mann. Das Verfahren spricht allem Recht Hohn. Von diesem Gericht wird der Herr eines schweren Verbrechens schuldig erklärt. Die Strafe ist schmachvoll und schrecklich zugleich. Und Jesus weiß, wie lauter er es stets gemeint hat. Wie er das Volk geliebt und sich für sein Heil verzehrt hat! Da muss die furchtbare Ungerechtigkeit und Leichtfertigkeit dieses Urteils das Herz des Herrn durchbeben bis in den Grund. Wie würde sich mein Gerechtigkeitssinn auflehnen, wenn mir jemand eine ungebührende Strafe auferlegen wollte! Wie wehre ich mich gegen ein Unglück, wenn ich meine, ich hätte es nicht verdient. Und weiß doch, wie viel ich bereits verschuldet habe! Wie muss da die elende Gerichtskomödie den Herrn treffen bis ins Mark! Er aber schweigt. Nimmt das Urteil an, aus freiem Willen, weil der heiligste Wille des Vaters darin liegt, weil es unser Heil gilt. Aber alles, was nun folgt, ist ganz eingetaucht in die herbe Bitterkeit, ungerecht, unverdient zu sein.

Gemeinde: Herr, Du bist vorausgegangen und hast mir den Weg gebahnt. Nun lehre mich, Dir nachzufolgen, wenn meine Stunde kommt. Muss ich Befehl oder Tadel in hartem Ton hören, so zeige mir, was darin berechtigt ist, und lehre mich, das Ungerechte darüber zu vergessen. Wenn eine Pflicht mir unerträglich scheint, dann will ich den Willen des Vaters in ihr erkennen und gehorchen. Kommen Leiden, und ich meine, sie seien nicht verdient, so lehre Du mein Herz sich in den Willen meines Vaters zu fügen, wie Du getan. Und trifft mich offene Ungerechtigkeit, so soll Deine Gnade mir helfen, auch einmal ganz zu schweigen, und meine Rechtfertigung dem Vater zu überlassen.

Lied: „Herzliebster Jesu“:  Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen, dass man ein solch scharf Urteil hat gesprochen? Was ist die Schuld, in was für Missetaten bist du geraten?

Lassen Sie die einzelnen Stationen auf sich wirken.

Routenplan

Bitte beachten Sie an der Plankental-Kapelle: Es gibt dort zwei „Stationen“. Gehen Sie bitte zunächst in die Kapelle hinein und erst anschließend zum großen Holzrahmen im Freien.

„Größe entsteht zunächst – und immer – aus einem Ziel, das außerhalb des eigenen Ichs gelegen ist.“

Antoine de Saint-Exupéry