Bischof-Sproll-Haus

Das Bischof-Sproll-Haus ist das katholische Gemeindehaus für die Gemeinde St. Cornelius und Cyprianus in Bad Buchau. Früher Elektrizitätswerk der Stadt Buchau, ist es heute ein gerne besuchtes Haus für die vielfältigen Aktivitäten der Kirchengemeinde wie auch für private Feste. Seinen Namen trägt dieses Haus nach dem Bekennerbischof Joannes Baptista Sproll (1870 – 1949, Bischof in der Diözese Rottenburg 1927 – 1949), der verschiedene Male Buchau besuchte.

Historische Hintergründe

Das Bischof-Sproll-Haus ist erkennbar am Bischofsstab, der zur Weiherstraße hin auf den Namensgeber dieses Hauses verweist. Es wurde 1905 als städtische Einrichtung der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke gebaut, diente aber als solches nur knappe 30 Jahre. Bereits am 15. September 1932 wurde es wieder veräußert, was in einem Kaufvertrag zwischen dem Stadtschultheiß Vinzenz Gnann und dem damaligen Stadtpfarrer Erich Endrich mit einem Kaufpreis von 11500 Reichsmark festgehalten ist. Damit konnte das Gebäude zum „Katholischen Gemeinde- und Jugendhaus“ umgebaut werden.

Zwei Jahre vorher, im Juli 1930, besuchte schon Bischof Sproll aus Anlass des ersten Irmengardisfestes die Stadt Buchau mit namhaften Vertretern von Kirche, Politik und Adel, und ca. 10000 Wallfahrern.

Am 23. Mai 1937, dem Dreifaltigkeitssonntag, fand in Buchau ein Bischofstag mit Bischof Sproll und 15000 Teilnehmern statt. In jener Zeit hatte sich der Dreifaltigkeitssonntag bereits zu einem Jugend-Bekenntnis-Sonntag als Gegengewicht zu den national-sozialistischen Feiern etabliert. Bischof Sproll war schließlich der einzige Bischof im deutschen Episkopat, der im Nazi-Regime körperlichen Angriffen und der konkreten Vertreibung ausgesetzt war. Nach einer Odyssee durch Süddeutschland hielt er sich im Exil im Benediktinerkloster St. Ottilien und im Heilbad Krumbad im bayrischen Schwaben auf. Nach seiner Rückkehr nach Ende des Krieges besuchte er Buchau am 15. August 1946 wieder. Bei dieser Gelegenheit wurde der Name „Bischof-Sproll-Haus“ geprägt.

Am 09. Mai 1965 konnte der damalige Weihbischof Wilhelm Sedlmaier das umgebaute und neu renovierte Gemeindehaus einweihen. Während das Haus vor dieser Renovierung noch eine Mesner- und Hausmeisterwohnung beherbergte, wurden nun neue Gruppenräume im Obergeschoss geschaffen.

Am 25. Oktober 1989 wurde das Bischof-Sproll-Haus erneut eingeweiht durch Dekan Josef Gerz. Eine neuerliche Renovierung mit einer völlig neuen Haustechnik hatte 1,3 Mio DM erfordert.

Spiritueller
Impuls

Geht es Ihnen auch so, dass Sie Achtung und Respekt vor der mutigen Zivilcourage dieses Bischofs haben, der sich gegen ein ganzes System gestemmt hat?

Die Lebensbotschaft des Bekennerbischofs Joannes Baptista Sproll ist kraftvoll, doch zugleich wenig bekannt. Es lohnt, sich über ihn zu informieren. 

Wir tragen ein großes Erbe. Wozu wären wir heute bereit?

„Größe entsteht zunächst – und immer – aus einem Ziel, das außerhalb des eigenen Ichs gelegen ist.“

Antoine de Saint-Exupéry