Der Besuch der Augustiner-Schwestern aus Italien und Spanien vom 29.06. bis 02.07. in unseren Federsee-Gemeinden hat sich als außerordentlich segensreich erwiesen. Mit ihren Liedern und Gedankenanregungen, ihrer Botschaft, mit den Impulsen in den Gottesdiensten und der Begleitung auf dem Pilgerweg am Samstag im Donautal haben sie nicht nur die jeweiligen Stunden heller gemacht, sondern auch Spuren in unserem Glauben und in unseren Herzen hinterlassen. Die Tage standen unter dem Psalmvers „Gibt es jemanden, der das Leben liebt?“ (Ps 34,13), womit die Spur vorgelegt war: es geht um das Leben, um unser Leben, und um die Liebe, die alles wertvoller macht.
Das Friedensgebet vor der Stiftskirche am vergangenen Donnerstag war der Startpunkt. Die anschließende Messe in Seekirch mit der ersten Predigt („Zwischen Feuer und Wasser“) und auch der Vorstellung der Gemeinschaft hat gegenseitiges Vertrauen geschaffen. Am Freitagmorgen stand ein Besuch im Katholischen Bildungszentrum in Rißegg auf dem Programm, der gezeigt hat, dass sich die Schülerinnen und Schüler sehr wohl und mit offenem Herzen auf diese Begegnung eingelassen haben. Nachmittags gab es ein Treffen mit Teilnehmern der letztjährigen Romfahrt der Oberministranten, die im Kloster der Schwestern in Rom wohnten. Der Freitagabend war wieder geprägt von der Messe in Kappel und dem anschließenden Impulsvortrag „Wir sind vom Tod zum Leben hinüber gegangen, weil wir lieben und geliebt werden“. Dieser Vortrag hat sich der tiefen Frage angenommen, wie es sich mit dem Leid verhält. Aus der Perspektive Gottes sind Leben und Tod von seiner Liebe umfangen, was uns helfen kann, uns mit Krankheit und Unglück, sogar mit dem Tod zurecht zu finden.
Der Samstag stand ganz im Zeichen des Pilgerns. Vom ehemaligen Augustinerinnen-Kloster in Inzigkofen führte der Weg zunächst über die Hängebrücke zu einer Einsiedelei, danach über die Teufelsbrücke zum Känzele und dann der Donau entlang bis Dietfurt. Hilfreiche Impulse („Das Leben als Geschichte und die Geschichte des Lebens“) erschlossen uns den eigenen Lebensweg und zeigten Schritte zu dessen Gelingen auf. Den Abschluss dieses Pilgertages bildete ein Besuch im Kloster Beuron, das bis zur Säkularisation ein Augustiner-Konvent war. Der Geist des Ordensgründers Augustinus hatte also viele Jahrhunderte lang auch unsere Region geprägt (selbst die Stiftsdamen im Stift Buchau sahen sich der Ordensregel dieses Heiligen verpflichtet, die Prämonstratenser in Weißenau, Bad Schussenried, Rot an der Rot und Obermarchtal sowieso).
Am Sonntagmorgen konnten wir einen runden Gottesdienst in der Stiftskirche feiern, in dem die Gründerin dieser Schwesterngemeinschaft in der Predigt noch einmal die Herzensbotschaft bekräftigte und vom Sonntagsevangelium her auf die reiche Frucht der Aufnahme der Schwestern in unseren Gemeinden hingewiesen hat. Großer Applaus und viele gute Gespräche schlossen sich beim Stehempfang nach dem Gottesdienst an.
Danke, liebe Schwestern, für Euer Kommen!