Schon im letzten Jahr, anlässlich des Adelindisfestes war der Festgottesdienst zu 1200 Jahre Buchau und 1250 Jahre Stift Buchau geplant. Pandemie bedingt wurde das Jubiläum aber verschoben, und wird auch dieses Jahr nicht mehr stattfinden. Zumindest der festliche Jubiläumsgottesdienst mit Bischof Dr. Gebhard Fürst konnte aber am gestrigen Sonntag unter Beachtung der Pandemievorschriften stattfinden. Bei herrlichen Sommerwetter fand der Gottesdienst auf dem Kirchplatz vor der Kirche statt, und so konnten Pandemie bedingt doch etwas mehr Kirchgänger dabei sein, als in der Kirche. Begleitet wurde der Gottesdienst von einer kleineren Abordnung der Stadtkapelle unter Leitung von Sabine Götze und der Organistin Elisabeth Münz am E-Piano. Schon der feierliche Einzug der Geistlichkeit mit den Fahnenabordnungen von Kolping und den Blutreitern zeigte den hohen Stellenwert des Gottesdienstes. Pfarrer Martin Dörflinger begrüßte die Gläubigen und sprach seine Freude über die Teilnahme des Bischofes aus. Zeige dies doch dass auch kleinere Gemeinden in der Diözese nicht immer hinten anstehen müssen. Für den Kirchengemeinderat begrüßte August Sandmaier den Bischof und die Kirchgänger. 1250 Jahre Stift Buchau zu feiern, so Sandmaier, sei für die Buchauer ein Anlass der mit Freude erfülle und auch ein bisschen stolz mache.1250 Jahre reiche und bewegte Geschichte die vielleicht zum Unterschied von anderen Klöstern ausschließlich von starken Frauen geprägt wurden.Die beiden Seligen Adelindis und Irmengardis hätten etwas Großes auf dem Fundament eines starken Glaubens und des Evangeliums wachsen und entstehen lassen. Uns ein Erbe anvertraut, das es gilt zu wahren und weiterzutragen. Zum ersten Mal durften die Gläubigen wieder selbst singen. Angehörige der Kirchengemeinderäte aus der Seelsorgeeinheit Federsee verlasen die Fürbitten bevor Bischof Dr. Fürst seine Predigt begann. Grundthema war, passend zum damaligen Damenstift, Frauen heute in der Kirche. Kirchen und Klöster, vor allem wenn sie so prächtig seien wie das Kloster-Stift Buchau zeige dass heilsame Begegnungen möglich seien. Für solch wirkmächtige und Kulturstiftende Begegnungen für Glaubenskraft und Lebendigkeit sei das ein starkes Zeugnis. Das Stift Buchau sei von starken und mutigen Frauen wie Adelindis und Irmengardis gegründet worden und sei über Jahrhunderte hinweg von Frauen mit Glaubenskraft und Einfluss geleitet worden. Vor 1250 Jahren hätte diese in dieser bis dahin noch wenig christlich geprägter Region ein starkes sichtbares Zeichen für den christlichen Glauben in dieser Region und um den Federsee gesetzt. Aus dieser Geschichte des Stiftes Buchau könne man lernen was Frauen vollbringen könnten. Auch heute gebe es leistungsfähige und glaubensstarke Frauen. Er habe als Bischof Verständis dafür wenn Frauen an leitenden Stellen in der Kirche mitwirken und Verantwortung übernehmen wollen. Seit Jahren schon setzte er sich ein, dass Frauen zu Diakoninnen geweiht werden können. Nach dem Schlusslied und dem Segen durch Bischof Fürst, überreichte Pfarrer Dörflinger dem Bischof ein Buch über das damalige jüdische Leben in Buchau. Danach besichtigte Bischof Fürst beeindruckt die Grabstätte der seligen Adelindis in der Krypta unter der Stiftskirche. Pfarrer Dörflinger erklärte einiges darüber, auch wie zum Beispiel die Krypta durch Zufall bei Bauarbeiten gefunden wurde. Im Anschluss ging es mit der Pferdekutsche in Plankental zur Planentalkapelle die ja zur Geschichte der Adelindis gehört. Dort sollen ja die drei Söhne gefallen sein, und Graf Hatto ihr mit dem Kopf unter dem Arm erschienen sein. So jedenfalls erzählt es die Sage, die von der Pastoralreferentin Claudia Wendt-Lamparter erzählt wurde. Nach einem kleinem Umtrunk informierte sich Bischof Fürst über die Geschichte der Plankentalkapelle. Sie spielt zudem auch eine wichtige Rolle in dem Hymus „Salve Regina“ des aus Altshausen stammenden Reichenauer Mönchs Hermann der Lahme. Gemeinsam wurde zum Abschluss das Salve Regine noch angestimmt. 

 

Text von Klaus Weiss