Am späten Sonntagabend, 29. Juli, ging es los in Bussen von Bad Buchau und Biberach aus; organisiert war alles vom Jugendreferat des Dekanates Biberach. 65 Ministrantinnen und Ministranten unserer Seelsorgeeinheit mit ihren zehn Betreuern machten sich auf den Weg nach Rom zur 14. Internationalen Ministrantenwallfahrt. Um die Mittagszeit erreichten wir das Ziel. Ganz nah beim Petersplatz lag unsere Unterkunft – ein Glücksfall. Von dort brachen wir bald wieder auf zum Diözesanen Auftaktgottesdienst nach St. Paul vor den Mauern. Unser Weihbischof Thomas Maria Renz stimmte uns in der farbig illuminierten Basilika auf das Motto „Suche Frieden und jage ihm nach!“ aus Psalm 34 ein und forderte uns auf, als Friedensbringer in die Welt zu ziehen.

Am zweiten Tag besuchten wir morgens die etwas außerhalb gelegene Katakombe San Sebastiano. Wir bekamen dort einen Eindruck vom frühen christlichen Leben in der Heiligen Stadt. Über die Papstbasilika Santa Maria Maggiore ging’s zurück zum Peterplatz, der sich immer mehr füllte für die außerordentliche Audienz mit Papst Franziskus. Ministrantengruppen aus der ganzen Welt erwarteten singend und betend den Papst, der unter großem Jubel eintraf. 

Viele von uns konnten ihn bei seinen Begrüßungsrunden auf dem Petersplatz aus nächster Nähe sehen. Die Papstaudienz war das Highlight unserer Wallfahrt, auf dem Petersplatz kochte es nicht nur wegen der hochsommerlichen Temperaturen. Wie die ganze Ministrantenwallfahrt war auch die Papstaudienz ein großes geistliches Fest der Begegnung verschiedenster Ministrantengruppen. Mit großem Interesse und starker Ausstrahlung ging Papst Franziskus auf uns Ministrantinnen und Ministranten ein, gab Antworten auf die Fragen, dankte allen für den wertvollen Dienst und ermutigte zu einem kraftvollen Glaubenszeugnis in unserer heutigen Welt. Nach dem Abschlussgebet und dem Segen nahm der Papst sich noch viel Zeit für die Gruppen und schüttelte lächelnd unzählige Hände in seiner zugewandten Art.

Am Mittwochmorgen trafen wir dann einen Buchauer. Mit Monsignore Oliver Lahl, der in der Deutschen Botschaft am Heiligen Stuhl tätig ist, feierten wir im altehrwürdigen Baptisterium der Lateranbasilika eine Heilige Messe, in der wir die aus der Seelsorgeeinheit mitgebrachten Rucksack-Anliegen bei der Gabenbereitung zum Altar brachten. Bei dieser Begegnung erlebten wir die Verbindung Rom-Federsee als sehr nah und intensiv.

Es folgte dann eine Tour durch die Stadt, die mit der Besichtigung der Lateranbasilika begann, über das Colosseum und das Forum Romanum zum Pantheon führte, wo wir in einer legendären Eisdiele aus 150 Eissorten auswählen konnten.

Abends brachen wir nochmals zu einem Picknick auf einem höher gelegenen Park in der Nähe der Spanischen Treppe auf, um den Sonnenuntergang zu erleben. Danach ging’s durch Straßen und Gassen des nächtlichen Rom zur Spanischen Treppe, dem Trevibrunnen und anderen Sehenswürdigkeiten. Auf dem ganzen Weg mussten wir in unseren Kleingruppen immer wieder neue Aufgaben kreativ im Bild festhalten. Überraschend und erstaunlich, was dabei für tolle Fotos herauskamen.

Am Donnerstag wurden zunächst Postkarten geschrieben und kleine Geschenkte für die Zuhausegebliebenen besorgt. Dann trafen wir uns alle zum Diözesanen Abschlussgottesdienst wieder in Sankt Paul vor den Mauern, wo unser Bischof Gebhard Fürst die Messe mit uns feierte. In der prall gefüllten Basilika kam Fest- und Wallfahrtsstimmung auf, der Bischof und die Ministranten freuten sich am gelungenen Miteinander. Den Tag schlossen wir in dem belebten und stimmungsvollen Stadtteil Trastevere mit einem Abendessen in den Kleingruppen ab.

Am Freitagmorgen reihten wir uns nach dem Packen der Koffer ein in die lange Warteschlange zum Petersdom. Staunend und berührt wandelten wir durch den überwältigenden Kirchenraum. In die Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen Kapelle tauchten wir danach ein. Dort konnten wir weltberühmte Kunstwerke und den Ort der Papstwahl mit vielen anderen Besuchern aus nächster Nähe bestaunen. Als wir dann zur Kuppel hochgestiegen waren, erwartete uns ein überwältigender Blick auf die Heilige Stadt verbunden mit Gewitterstimmung und Wind, unten wieder angelangt setzte dann wohltuender Regen ein.

Abends um 19 Uhr stiegen wir erfüllt von vielfältigen Eindrücken und Begegnungen, ein bisschen müde und mit schweren Füßen in die Busse für die Heimreise. Über Nacht ging’s zurück nach Bad Buchau und Biberach, wo wir schon erwartet und freudig begrüßt wurden.

Allen, die uns diese Reise ermöglicht, betreut und organisiert haben, sagen wir auf diesem Wege nochmals ein herzliches Vergelt’s Gott.

Eure Minis der SE-Federsee