Eine gesungene Predigt zum Mitsingen
Seit Jahrzehnten immer ein bewegender Höhepunkt, der Gottesdienst zur Fasnetszeit in der übervollen Stiftskirche. Unter dem Thema „Regenbogen“ durften die Gottesdienstbesucher an einer einmaligen Messe  teilnehmen.
Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Stiftskirche, in den Reihen kleine und große Narren, einige auch im Moorochsenhäs und Kinder auch als Mäschkerle. Schon der feierliche Einzug lässt erahnen, dass dies keiner der üblichen Gottesdienste wird. Der gesamte Zunftrat der Moorochsen mit der Moorochsenfahne steht im Altarraum, Bürgermeister, Ehrenmitglieder der Zunft und natürlich Pfarrer Martin Dörflinger und seine Ministranten im Moorochsenhäs. Auf der Empore die Stadtkapelle, im Chorraum die Schalmeien zeigten sich für die musikalische Seite beim Gottesdienst zuständig. Die Stadtkapelle eröffnet zum Einzug mit „Jubiles Spirit“  den feierlichen Gottesdienst. Mitglieder der Zunft verlasen die Fürbitten. Mit Spannung erwartet, die Predigt von Pfarrer Dörflinger. Hoch oben in der Kanzel, mit der Gitarre singt Pfarrer Dörflinger seine Predigt, und die Gläubigen dürfen sogar den Refrain dazu singen. Unter dem Thema “ Seit viertausend Johr geits eis, am scheene Federsee. Drum wella mir au nix neis, s´war bisher do so schee“. Dörflinger greift das Flüchtlingsproblem, den Priestermangel aber auch andere interessante Themen in seiner auf schwäbisch gesungenen Predigt auf. Macht nebenbei noch Werbung in eigener Sache für die neue Homepage der Seelsorgeeinheit Federsee  und schwärmt dabei sogar von einem Livestream mit der Übertragung der Sonntagsmesse für Kranke in Zukunft. Auch die schwindende Zahl der Kirchgänger war mit ein Thema in der Predigt. 168 Stunden habe eine Woche, rechnet Pfarrer Dörflinger, da könnte man doch eine einzige davon für den Herrn reservieren. Beifall brandet für die Predigt auf, und zeigt dass dies wirklich ein anderer Gottesdienst ist was von den Schalmeien mit „Oh happy Day“ eigentlich nur noch bestätigt wird. Gedanken zum Thema „Regenbogen“  vorgetragen von K.J. Schneck werden im Anschluss von der Stadtkapelle mit „Over the Rainbow“ vertieft. Während der Kommunion spielt der Schalmeienzug „Highland Cathedrale“ und die Stadtkapelle „Vergiss nicht zu danken“.  Zunftmeister Uwe Vogelgesang bedankt sich am Schluss bei allen die wieder zum einzigartigen Gottesdienst zur Fasnetzeit beigetragen haben, und die Schalmeien stimmen das Buchauer Fasnetslied an. Das gibts nur in der Fasnet dass die Besucher schunkeln und klatschen und lautstark mitsingen. Ein etwas anderer Gottesdienst eben, der für die Einheimischen schon lange selbstverständlich ist, Kur-und Feriengäste aber ins Staunen versetzt.                Text von Klaus Weiss