Gut besucht war der  ökumenische Gottesdienst am Pfingstmontag auf dem Parkplatz beim Recyclinghof.  Rund 120 Autos und einige Motorräder waren auf dem Parkplatz zum Gottesdienst eingetroffen.

Pfarrer Martin Dörflinger und sein evangelischer Kollege Pfarrer Markus Lutz freuten sich über die große Teilnehmeranzahl bei dem etwas anderen Gottesdienst. Da in den Kirchen ja strenge Abstandsregeln eingehalten werden müssen, erwogen die beiden Pfarrer einen ökumenischen Freiluftgottesdienst auf dem großen Parkplatz beim Recyclinghof im Stadtteil Kappel. Dort trafen dann auch etwas über 120 Auto und einige Motorräder mit den Gläubigen ein. Die Gläubigen konnten in ihren Autos sitzen bleiben, und die Abstandsvorschriften waren somit kein Problem mehr.  Mit dem Lied „Komm, Heiliger Geist“ musikalisch von Birgitta Schirmer am Saxophon und Elisabeth Münz am E-Piano begann der ökumenische Gottesdienst. Mit weiteren Liedern wie „Komm herab“- „Atme in uns“ und „Geist der Zuversicht“ bei den Fürbitten konnten die Gottesdienstbesucher in ihren Autos mitsingen. Dazu wurden zuvor Textblätter ausgeteilt. In der Gebetswoche zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten sind die Gläubigen aufgerufen Gebete in einem bestimmten Anliegen zu verrichten. Die Anliegen der Menschheit dazu muss man, so Pfarrer Dörflinger in seiner Predigt, nicht lange suchen. Die Zukunft unter Corona und Klimawandel, unter dem wachsenden Druck des Ungleichgewichtes der Nationen unter Migration und Verfolgung. Mit Blick auf den Wertstoffhof im Hintergrund stellte Pfarrer Dörflinger fest, dass der „Festplatz“ gar nicht so unpassend sei und sogar eine ganz klare inhaltliche Spur zu dem pfingstlichen Kehrvers „Sende aus deinen Geist, und das Antlitz wird neu“ habe. Während des Lockdowns keine Staus, keine Luftverschmutzung, keine Smogs in den Großstädten und keine Touristenströme. Mensch und Umwelt sagen „Danke“. Bleibt aber die Frage ob der Preis dafür notwendig war? Waren die vielen Menschenleben, die Corona-Toten, die vielen Kranken, die Arbeitslosen und vernichtete Existenzen notwendig um zu dieser Erholung der Schöpfung zu kommen? Dieser Preis sei zu hoch. Warum schaffen wir es nicht, durch Einsicht, durch Verzicht und ein geändertes Konsumverhalten, durch ein bewusstes gemäßigtes Leben die Schöpfung zu schonen, stellte Pfarrer Dörflinger die Frage. Die Pandemie habe uns in die Schranken verwiesen, wir seien heruntergefahren geworden wie ein Computer. Vieleicht habe Gott sogar selbst auf Reset gedrückt. Ob wir verunsichert oder gestärkt aus dieser Zeit hervorgehen sei eine zentrale Frage die auf viele Bereiche zu sehen sei. Die Bewahrung der Schöpfung, die Kirche, auf die Ökumene und auf die Hoffnung. Nach dem Schlusslied und dem Schluss-Segen, konnten die Fahrer mit ihren Autos an den Pfarrern vorbei fahren, wobei das Fahrzeug mit Weihwasser den kirchlichen Segen von beiden Pfarrern bekam. Bei den vielen Autos ging alsbald das Weihwasser aus, hier zeigte sich dann die Feuerwehr als Retter in der Not, und brachte weiteren Weihwassernachschub in Flaschen an die „Einsatzstelle“.

Fotos, Text von  Klaus Weiss