Am Montag nach der Priesterweihe steht für jeden Neugeweihten ein Termin beim Bischof fest auf dem Plan, bei dem es unter anderem um die Bekanntgabe der Vikarsstelle geht. Ich staunte damals nicht schlecht, als Bischof Dr. Gebhard Fürst mir mitteilte, dass ich als Vikar in die Seelsorgeeinheit Federsee nach Bad Buchau komme. Bewusst habe ich mich überraschen lassen. Und jetzt war sie perfekt: die Überraschung! Ich freute mich sehr darauf, im Herzen des Oberlandes, das mir als Riedlinger ja aus Kindheit und Jugend gut bekannt war, meinen priesterlichen Dienst beginnen zu dürfen. Gleich beim ersten Kontakt mit Pfarrer Dörflinger, meinem Prinzipal und Anleiter, und mit dem Pastoral- und Sekretariatsteam und dann auch bei der Begrüßung mit den Kirchengemeinderäten und den Gemeinden beim Patrozinium in der Stiftskirche ging’s herzlich und freudig zu. Ein warmer oberschwäbischer Sommerwind der Sympathie kam mir da entgegen, der machte mir den Einstieg leicht. Damit hatte ich so nun nicht gerechnet. Für mich war das sehr wohltuend und hilfreich, war ich doch ganz neu im Dienst als Priester. Da hatte ich durchaus noch Unsicherheiten und Bammel vor manchen Situationen. Für einen frisch gebackenen Vikar ist es ganz und gar nicht unbedeutend, in welcher Seelsorgeeinheit und in welchen Gemeinden er in den priesterlichen Dienst hineinwächst. Hier am Federsee habe ich es richtig gut erwischt! Von Anfang an habe ich eine große Offenheit erfahren dürfen und mich stark getragen gefühlt. Dafür bin ich einfach sehr, sehr dankbar. Was hab ich in diesen drei Jahren nicht alles mit Ihnen erleben, erfahren und feiern dürfen! Es war viel Schönes dabei: feierliche Gottesdienste zu ganz unterschiedlichen Anlässen darunter Jugendgottesdienste, Hochfeste, Erstkommunionen und Firmungen. Auch eine ordentliche Portion Alltag war dabei: mit Schulunterricht, Firmvorbereitung, Schwarzbrot-Werktagen und -Sonntagen. Und eben auch Schweres und Trauriges: Abschiede und Beerdigungen. Das alles hat mich geprägt und es ist eine positive Prägung geworden, wenn ich mir das heute im Blick zurück so anschaue. Ich nehme viel mit aus dieser Zeit hier am Federsee. Die vielen persönlichen Begegnungen mit Ihnen in unterschiedlichen Situationen sind für mich dabei besonders wertvoll. Es war schön und bereichernd für mich, mit Ihnen in den Gemeinden gemeinsam ein Stück auf dem Glaubensweg gehen und dabei eine starke Verbundenheit im Glauben erfahren zu dürfen. Besonders gefreut hat mich, dass der Kontakt und das Miteinander mit den Ministrantinnen und Ministranten, den Firmlingen und eben mit den Landjugenden in Seekirch, Oggelshausen und Betzenweiler so gut gelungen ist; meine grauen Haare haben da niemanden abgeschreckt. Schön war für mich auch, dass ich beim Silbernen Priesterjubiläum von Pfarrer Dörflinger predigen durfte. Die Pilgerreise nach Israel in einer tollen Gruppe aus unserer Seelsorgeeinheit zusammen mit Bürgermeister Diesch ist für mich unvergesslich. Ein großes Geschenk war für mich die kreative Arbeit im Firmteam mit Andreas Minst, Angelika Strohm, Wibke Polm und mit allen anderen Geisterfüllten. Für all das möchte ich mich bei Ihnen allen besonders auch bei meinem Prinzipal Pfarrer Dörflinger und beim Pastoral- und Sekretariatsteam, bei den Kirchengemeinderäten, den Mesnern und den Organisten ganz herzlich bedanken und Vergelt’s Gott sagen. In meinem Herzen nehme ich das jetzt mit an meine erste Pfarrstelle in der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Ost, wo ich am 15 September meinen Dienst antrete und am Sonntag, 6. Oktober, um 16.00 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche investiert werde. Herzliche Einladung dazu! Für mich ist es jetzt auch richtig schön zu wissen, dass Thomas Kley nach mir Vikar in der Seelsorgeeinheit Federsee sein wird. Freuen Sie sich auf ihn!

Herzliche Grüße
Ihr Josef Laupheimer