Dem Aufruf der Diözese zu verstärkten Friedensgebeten sind auch die katholische und evangelische Kirchengemeinden in Bad Buchau gefolgt. Auf dem Kirchplatz beim Ehrenmal trafen  dann auch doch etliche zum gemeinsamen Friedensgebet ein um die Solidarität zur hart getroffenen Bevölkerung der Ukraine zu zeigen.

Das Glockengeläut um 18 Uhr diente zunächst dem stillen Gedenken, bevor Pastoralpraktikant Gabriel Bacak und der evangelische Pfarrer Markus Lutz die Anwesenden begrüßte und den Anlass für das Friedensgebet aufzeigte. Man sei zusammengekommen, so Pfarrer Lutz, weil unsere Herzen voll Sorge sind. In  den ukrainischen Städten würden Raketen einschlagen, Soldaten marschieren und die Menschen Gewalt und Tod erleben müssen. Hunderttausende seien auf der Flucht und hätten ihre Heimat, Hab und Gut verloren. Man erlebe zur Zeit wie zerbrechlich der Friede sein könne und habe Angst dass der Krieg zwischen Russland und der Ukraine weiter eskalieren könnte. Doch es sei nie zu spät um Verhandlungen fortzusetzen und die Waffen wieder schweigen lassen. Im Krieg gebe es keine Gewinner.  Es ist Krieg, wir sind fassungslos, begann ein gemeinsames Gebet. Man flehe zu Gott damit der Friede sich ausbreite. Ohne Angst vor Bomben und Granaten und dass er denen die um Frieden verhandeln die notwendige Weisheit gebe. Zwischen den Gebeten wurde immer wieder andächtige Stille eingehalten bevor die Fürbitten, mit dem Kyrie-Ruf aus der orthodoxen Liturgie in der Ukraine, gesprochen wurden. Lasst uns beten für alle, die jetzt kämpfen und kämpfen müssen, um ihr Land gegen die Angreifer zu verteidigen, als Soldaten oder auf andere Weise, in den Krankenhäusern, bei der Feuerwehr, in den Versorgungsbetrieben oder in Behörden. Lasst uns für sie beten um Kraft und um Ausdauer, dass sie standhalten können und dabei ihre Menschlichkeit bewahren. Aber auch an die russische Seite wurde gedacht. Beten wolle man für die politisch und militärisch Verantwortlichen dass deren Pläne nicht aufgehen, und sie das Unrecht in diesem Krieg erkennen. Und diejenigen die jetzt und schon von Anfang an dem sinnlosen Krieg widersprachen sollen von Gott behütet werden. Nach dem gemeinsamen „Vater unser“ und dem Schlusssegen klang das Friedensgebet aus. Vorerst sollen nun jeden Donnerstag um 18 Uhr vor der Stiftskirche beim Ehrenmal die Friedensgebete gemeinsam gebetet werden.

Text: von  Klaus Weiss