St. Maria in Moosburg

Ein Gotteshaus der Moderne

Vor gut 50 Jahren veranlasste der Zustand der alten Kapelle, die auf dem Platz der heutigen Leichenhalle stand, die Gemeinde dazu, über eine Renovierung oder einen Neubau zu beraten. Als die Entscheidung für einen Neubau gefallen war, musste nun ein Bauplatz gefunden werden. Dieser wurde von den Landwirten Auchter und Rehm unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Durch die Überschreibung des Grundstücks an die Kirchengemeinde war auch ein Zuschuss der Diözese Rottenburg-Stuttgart gesichert. Für die Planung der Kirche konnte der Architekt Paul Nagler aus Sindelfingen gewonnen werden, der diese in Fertigbauweise entwarf. Es ist ein moderner, funkionaler Kirchenraum, bei dem die Ostseite, wo sich auch der Haupteingang befindet, fast komplett verglast ist.  Mit dem Bau wurde im Juni 1965 begonnen und schon am 19. Oktober 1965 konnte dank der enormen Eigenleistungen der Moosburger Bürger das Richtfest gefeiert werden. Nun konnte die Inneneinrichtung vorgenommen werden.

Der von der Fa. Schön & Hipplein aus Satteldorf gefertigte Altar besteht aus „Muschelkalk Blaubank“. Der Tabernakel und die Muttergottesstatue sowie das Kreuz fertigte der Bildhauer Josef Henger aus Ravensburg. Die Figuren hinten links und rechts, vom Eingang aus betrachtet, stammen aus der alten Kapelle. Rechts ist der Hl. Wendelin, Patron der Bauern und Viehzüchter, links die Hl. Maria Mutter unseres Herrn Jesus Christus. Am 3. Juli 1966 schon konnte die Einweihung durch Dekan Haas vorgenommen werden. Geweiht wurde die Kirche der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria. Kirchenpatrozinium ist am 8. Dezember. Die 15 von Maler Edzard Seeger aus München im Jahre 1972 gemalten Bilder, die den Kreuzweg Jesu darstellen, sind an der linken Wandseite angebracht.

Die Kirche wurde 1985 und 1994 innen saniert. In den Jahren 1996/1997 wurde eine Außenrenovation mit Neugestaltung des Kirchhofes notwendig. Dabei wurde die immer noch provisorische Verglasung des Außenfensters beim Tabernakel durch  ein Kunstglasfenster ersetzt. Dieses stammt von dem Künstler Hermann Geyer aus Ulm. Das Altarfenster ist das bis jetzt in der Kirche einzig gestaltete Fenster und nimmt deshalb den weißen Hintergrund der anderen Fenster auf. Die eingespannte Kreisform in diesem hellen Hintergrund ist rot und gestaltet im Wesentlichen den Inhalt. Der Inhalt wird von unten nach oben gelesen: Die zwölf Stämme Israels werden symbolisiert durch die zwölf Früchte, die im Bild von unten nach oben wachsen. Oben als letzte Frucht ist Christus abgebildet. Dort, wo sich der Stamm nach den ersten fünf Früchten verzweigt, steht Maria das „Magnifikat“ (GL Nr. 634) singend. Im rotgrundigen Kreis dargestellt: Die Gewaltigen stürzt er vom Thron und erhöht die Niedrigen (links). Die Hungernden erfüllt er mit Gütern, die Reichen lässt er leer ausgehen (rechts). Der Kreis wird umrandet mit Trauben und Rosen – Symbole für Leben und Versöhnung.

Die Weihe des neuen Orgelpositivs mit sechs Registern, die vom Orgelbauer Eduard Wiedenmann aus Oberessendorf stammt, konnte am 20. Juli 2002 gefeiert werden. In den Jahren 2013 und 2014 wurde die Kirche nochmals innen und außen renoviert sowie die Außenanlage neu gestaltet.

Blick auf die fast vollständig verglaste Ostseite der Moosburger Kirche

Glasfenster von Hermann Geyer aus Ulm (1997)